Bauwerksabdichtungen

Auch die Geschichte der Bauwerksabdichtung ist sicherlich so vielfältig wie die der Flachdachabdichtungen, denn überall da wo Wasser feuchteempfindliche Bauteile angreift, sind diese Bauteile gegen eine Schädigung, z.B. durch Niederschlags-/Grundwasser und/oder andere Substanzen, die sich schädigen, auf die Bauteile auswirken können zu schützen.

So unterschiedlich die Anwendungsbereiche, die zu schützenden Bauteile, sind, wie z.B. die Kellersohle, das Mauerwerk im erdberührten Bereich, sind Wände in Nassbereichen (Duschen, Schwimmbäder, etc.) gewerblich genutzte Küchen, Heizöllager, aber auch freibewitterten Flächen, wie z.B. Terrassen, Balkonen, befahrenen Flächen, wie Parkdecks u.a.m., in Hinsicht auf die zu erwartende Belastung abzudichten und zu schützen.

Je nach Nutzung der darüber liegenden Flächen (Begehen, Befahren, Witterungsbelastung, chemische Belastung, heiße und kalte Medien, UV-Strahlung, Bewuchs u.a.m.) ist die Abdichtung in Hinsicht auf ihre Beständigkeit gegen zu erwartende Beanspruchung (Öle, Fette, Chemikalien, Säuren) auch gegen mechanische Belastungen, wie Begehen, Befahren usw. auszuwählen und ggf. mit Schutzlagen (kurzfristig) und/oder Schutzschichten zu sichern.

Oberstes Ziel muss es sein, dass Gebäude zu schützen, Wasser – dort wo es ggf. einzelne Bauteile, es anfällt – konstruktiv abzuleiten oder planmäßig versickern zu lassen.


Von gestern….

Der Begriff Bauwerksabdichtungen ist sicherlich so alt wie das Wissen der Menschen, dass eine wechselnde, ggf. auch dauerhafte Belastung von Baustoffen in der Vergangenheit, vorrangig von Holz, länger diesen wechselhaften Belastungen stand halten, nicht, bzw. weniger Wasser aufnehmen und daher länger funktionieren, wenn sie geschützt werden.

Hinzu kommt das Wissen, dass sich Holzbauteile, wie z. B. vor hunderten von Jahren in der Schifffahrt kaum so dicht zu verarbeiten sind, dass nicht Wasser eintreten kann. Die ersten Materialien zur Abdichtung waren seinerzeit Pech, aber auch schon 6.700 v. Chr. also in der Antike, dann kam die Nutzung von Bitumen/Erdpech.

So beschrieb Strabo 100 v. Chr. über die Gewinnung von Erdpech am Toten Meer, lieferte die Destillationsanlage der Gebrüder Dubinin, liefert in Russland 1832 neben Petroleum kleine Mengen an Bitumen.

Es folgte 1873 in den Vereinigten Staaten der Bau größerer Anlagen zur Gewinnung von Bitumen, mit der seinerzeit erfolgten Entwicklung der so genannten Blasendestillation , hiermit war eine kontinuierliche Gewinnung von Bitumen möglich.

Es folgten verschiedene Mischstoffe, Abwandlungen von Bitumenemulsionen, Asphalt, Klebestoffe bei der Brikettherstellung, als Bestandteil von Isolierbändern.

Bitumen war aus dem neuzeitlichen Bau nicht mehr wegzudenken, wurde sowohl als Dichtstoff auf Dächern, an Bauteilen zum Korrosionsschutz an Stahlteilen, auch in der Autoindustrie unter Kunststoffbelägen, auf Fußböden und in vielen, vielen anderen Bereichen verwand.



Zurück zur Bauwerksabdichtung, wie der Name schon gesagt, zur Abdichtung von Bauwerken, bzw. einzelnen Bauteilen.

 

 … bis heute

Wie bereits zu dem Kapitel Flachdach beschrieben, wurde der Siegeszug des Bitumens, der in flüssiger, als auch in bahnenförmiger Form als Emulsion, Anstrich gerne im Bereich erdberührter Bauteile, als Kunststoffmodifizierte Dickbeschichtung (KMB) eingesetzt wurde. Das war nicht sein Ende, aber ein Konkurrent, in diesem Fall Kunststoffbahnen, die in den 50er Jahren erst als Dachabdichtung, später auch als Bauwerksabdichtung Einzug in Deutschland im Bereich der Flachdach- und Bauwerksabdichtung hielt.

Mit den Veränderungen der Bauweise (schneller, billiger), aber auch nach diesseitiger Auffassung bei weitem nicht vergleichbar mit der Flachdachabdichtung, kam hier alternative Stoffe wie flüssige Dichtmassen (in Leckagen) Flüssigkunststoffe, alternative Dichtstoffe wie Bentonit (quellende Tonmaterialien) und schließlich die Entwicklung wasserundurchlässiger Bitumen hinzu.

 


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Bauwerksabdichtung mit hohem Anspruch  * von Jürgen Lech-BFD

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Abdichtung im Hoch- und Tiefbau      * von Jürgen Lech - BFD


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Hoher Anspruch mit kleinem Budget       * von Jürgen Lech - BFD